Nationalsozialismus: Hitlers Ernennung zum Reichskanzler
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Nationalsozialismus: Hitlers Ernennung zum Reichskanzler
Am 30. Januar 1933 ernannte
Reichspräsident Paul von Hindenburg den
Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei,
Adolf Hitler, zum Kanzler des Deutschen Reiches. Der neuen
Regierung, die sich »Kabinett der nationalen Konzentration« nannte, gehörten nur zwei Nationalsozialisten außer Hitler an,
Wilhelm Frick als Innenminister und
Hermann Göring als Minister ohne Geschäftsbereich, dem aber als kommissarischem Innenminister von
Preußen vom ersten Tage an der preußische Polizeiapparat unterstand. Im April 1933 übernahm Hermann Göring das Luftfahrtministerium. Gleichzeitig wurde er preußischer
Ministerpräsident.
Den drei Nationalsozialisten standen acht konservative Minister gegenüber, darunter der DNVP-Vorsitzende und Pressekonzernchef Alfred
Hugenberg als Wirtschafts- und Ernährungsminister, der frühere Reichskanzler Franz von Papen als Vizekanzler und
Reichskommissar für Preußen sowie der »Stahlhelm«-Führer Franz Seldte als Arbeitsminister.
Außenminister Konstantin Freiherr von
Neurath und Finanzminister Johann Ludwig Graf
Schwerin von Krosigk hatten bereits dem von Papen geleiteten »Kabinett der Barone« (
Präsidialregime) angehört. Hindenburg ernannte
General Werner von
Blomberg zum Reichswehrminister.
Papen hatte Hindenburg, der sich lange weigerte, den »böhmischen Gefreiten« überhaupt als Kanzlerkandidaten anzuerkennen, schließlich zu dem folgenschweren
Schritt überreden können, indem er ihm sein »Zähmungskonzept« glaubhaft zu machen
verstand. Hitler, so argumentierte Papen, würde in diesem konservativen Kabinett, von starken Persönlichkeiten eingerahmt, seine extremen Vorstellungen nicht verwirklichen können und sich in der politischen Alltagsarbeit allmählich verschleißen. »Wir haben ihn uns engagiert«, äußerte sich Papen zuversichtlich.
Die nationalen und nationalsozialistischen
Verbände in und um Berlin feierten das
Ereignis am Abend des 30. Januar mit einem Fackelzug. Formal gesehen, war die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, die von der NS-Propaganda als »Machtergreifung« gefeiert wurde, ein normaler und legaler Regierungswechsel im Präsidialregime - der jedoch rasch die endgültige Zerstörung der demokratischen und rechtsstaatlichen Weimarer Verfassungsordnung zur Folge hatte.
Universal-Lexikon.
2012.
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